Das Museum.
Im östlichen mittelalterlichen Burgturm der Burg Schagen finden Sie eine Sammlung von Gegenständen aus dem ersten Weltkrieg vor. Das Museum befindet sich in einem mittelalterlichen Burgturm am Slotplein 2 zu Schagen. Es wurde 1974 von Sembeau Lecocq (1921-1999) errichtet. Er war ein eingebürgerter Franzose, der sich in seiner Freizeit mit dem ersten Weltkrieg beschäftigte.
Der Name Somme Museum ist an die Tatsache angelehnt, dass die Ausgrabungsfunde aus dem sogenannten ‚Sommegebiet‘ kommen, das ist ein Bezirk in Nordfrankreich, etwa 70 Kilometer entfernt von der belgisch-französischen Grenze, wo in der zweiten Hälfte von 1916 eine intensive Feldschlacht stattfand.
Die Schlacht an der Somme.
In einem Gebiet von etwa 6 mal 12 Kilometer sind über 100 Jahre später noch 73.400 Vermisste zu betrauern. Der 1. Juli 1916 ist dann auch als schwärzester Tag der britischen Kriegshistorie in die Geschichte eingegangen. Nie zuvor und niemals wieder gab es an einem Tag so viele Tote in einer Schlacht. Aber es gibt natürlich nicht nur Ausgrabungsfunde, sondern auch Gebrauchsartikel, die auf die eine oder andere Art mit dem Kriegsbetrieb anno 1914 – 1918 zusammenhängen.
Dies resultiert in einer für die Niederlande einzigartigen Sammlung an Materialien aus dem ersten Weltkrieg. Das Museum hat sich im Laufe der Jahre zu einem Ort entwickelt, an dem über die Entwicklung Europas im Verlauf von über einem Jahrhundert nachgedacht werden kann. Das menschliche Verhalten in Gedanken und Taten und die Folgen davon.
Die Parallelen zwischen der heutigen Zeit und der Periode 1900 – 1914 sind interessant. Geopolititk, aufkommender Nationalismus und Populismus sind zu erkennen. Dass dies verheerende Folgen haben kann, müsste bekannt sein, aber das wird in heutigen Diskussionen über allerlei gesellschaftspolitische Themen vernachlässigt. So ist es eine Ausstellung über eine Angelegenheit von vor über 100 Jahren, die bei näherer Betrachtung aktueller sein könnte, als manch einer geglaubt hatte.
Willem van Erp
Der Konservator des Museums ist Anfang der Achtzigerjahre des vorigen Jahrhunderts mit dem Begründer dieses Museums in Kontakt gekommen. Das war Sembeau Lecocq, ein eingebürgerter Franzose, der seine Jugend im Bezirk Somme in Nordfrankreich verbracht hat, wo die Schlachtfelder des ersten Weltkrieges um 1920 herum noch genauso vorgefunden werden konnten, wie sie Ende 1918 verlassen wurden. Damals hat das Zusammentragen der Exponate aus dem ersten Weltkrieg eigentlich schon begonnen.
Erfahren Sie mehrWillem ist ein wahrer Erzähler. Schön zu hören, wieviel er über die Geschichte und über die Dinge, die im Museum zu sehen sind, weiß. Sehr beeindruckend!